Aufzucht der Jungtiere
(Pantherophis guttatus)

Vor der ersten Häutung - Nach der ersten Häutung - Futterverweigerung

1. Vor der ersten Häutung:

Direkt nach dem Schlupf werden die Jungtiere am besten einzeln in geeignete Aufzuchtbehälter gesetzt. Die Einzelhaltung erleichtert das Beobachten der Tiere (wer häutet, wer hat gefressen usw.) und beugt Kannibalismus vor, der durchaus auch bei Kornnattern auftreten kann.
Als Aufzuchtbehälter eignen sich die sogenannten "Spinnenwürfel" oder grössenmäßig passende Plastikboxen aus dem Baumarkt, in die jedoch Löcher zur Belüftung gebohrt werden müssen. Verstecke sowie ein Wassergefäß dürfen natürlich  nicht fehlen.
Als Bodengrund eignet sich Küchenpapier oder Zeitung.
In der Zeit zwischen dem Schlupf und der ersten Häutung sollten die Tiere recht feucht (ca. 80 % LF) gehalten werden. Zum Einen damit  das Eiweiß, das vom Schlupf an der Schlange haftet, nicht eintrocknet, zum Anderen um den Tieren die anstehende Häutung zu erleichtern.
Etwa eine Woche nach dem Schlupf häuten sich die Jungtiere.

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2. Nach der ersten Häutung:

 

Etwa zwei Tage nach der Häutung kann den Jungtieren das erste Futter angeboten werden. Am Geeignetsten, da am besten erhältlich, sind nestjunge Babymäuse.
Nach der ersten Häutung werden die Jungtiere wie adulte Kornnattern gehalten.

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3. Futterverweigerung:

 
Sollte eines der Tiere nicht sofort selbständig fressen gilt es zunächst, die Ruhe zu bewahren. So klein und zart die Schlüpflinge aussehen, sie können durchaus einige Wochen ohne Nahrung überleben.
Zunächst sollten Sie folgende Überlegungen anstellen:
  • Kann Stress als Grund ausgeschlossen werden?
  • Stimmen die Temperaturen im Terrarium?
  • Steht eine Häutung an? Viele Tiere verweigern in diesem Fall das Futter.
Wenn Sie diese Fragen mit "Nein" beantwortet haben, gibt es unzählige Tipps und Tricks, um fressunwillige Tiere zur Nahrungsaufnahme zu bewegen. Hier einige Beispiele, die bei vielen Kornnatterhaltern bereits zum Erfolg geführt haben:
Füttern in einer sehr kleinen Box (z.B. Heimchendose). Die Box sollte, um den Effekt zu verstärken, zusätzlich in einen dunklen Schrank gestellt bzw. mit einem Tuch abgedeckt werden. Das Tier mindestens ein bis zwei Stunden - besser über Nacht - völlig in Ruhe lassen.
Anbieten sowohl von toten als auch lebenden Futtertieren (bei verschiedenen Fütterungsversuchen).
Bei Gabe von Frostfutter verschiedene Auftaumethoden versuchen:
  • Auftauen bei Zimmertemperatur
  • Auftauen in heißem Wasser (nimmt dem Futtertier etwas vom Geruch)
  • Auftauen zusammen mit anderen Futtertieren (z.B. adulte Mäuse, Ratten usw.), so dass das Pinky deren Geruch annimmt
Anritzen des Schädels eines toten Futtertieres und Herausdrücken von Gehirnmasse. Der Geruch kann das Tier zum Fressen animieren.
Das tote Futtertier so lange liegen lassen, bis es leicht zu stinken beginnt. (Hierfür reichen ca. 2 Stunden direkt bei einer Wärmequelle, wie z.B. auf der Heizung, im Lichtkasten des Terrariums usw.) Einige Tiere scheinen einen leichten Aasgeruch zu  mögen.
Huhnfettmethode:
Dies hat sich bei vielen Kornnatterhaltern bestens bewährt. Hierzu wird ein Stück Hühnchenfleisch in Wasser abgekocht. Danach wird das Fett abgeschöpft und damit das tote Futtertier eingerieben. Überschüssiges Fett kann eingefroren werden.
Das mit Huhnfett präparierte Pinky wird der Kornnatter wie gewöhnlich angeboten.
Reizfütterung:
Hierzu wird das Futtertier mit der Futterpinzette gehalten und damit die Schlange leicht in die Seite gestupst, um einen Abwehrbiss zu provozieren. Dies kann einen Fressimpuls auslösen. Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass diese Methode sehr häufig das Gegenteil bewirkt und dazu führt, dass sich die Schlange vor dem Futtertier fürchtet und sich in ein Versteck zurück zieht. Ist dies der Fall sollte der Versuch natürlich abgebrochen werden.
Zwischen den einzelnen Versuchen der verschiedenen Fütterungsmethoden sollten mindestens 3 Tage liegen um das Tier nicht zu sehr zu stressen.
Zwangsfütterung:
Diese Möglichkeit sollte - wenn überhaupt - als allerletzte Methode in Erwägung gezogen werden. Die Zwangsfütterung sollten Sie sich auf jeden Fall von einem (im Stopfen) erfahrenen Schlangenhalter oder Tierarzt zeigen lassen. Die Verletzungsgefahr für das Tier ist sehr groß.


Wichtiger Hinweis:

Die oben aufgeführten Punkte zur Aufzucht von Jungtieren von Pantherophis guttatus  stellen lediglich eine grobe Übersicht dar und beruhen auf eigenen Beobachtungen und Erfahrungen. Deshalb erheben sie keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit.

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Stand: Juni 2007

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