Haltung Kornnattern
(Pantherophis guttatus)

Einige "Eckdaten" zur Haltung von Kornnattern

Allgemein - Terrarium - Klima - Fütterung - Häutung - Winterruhe


1. Allgemein:

Grundsätzlich sind alle Schlangen Einzelgänger. Daher wäre die Einzelhaltung diejenige, die der Natur der Tiere entspricht. Allerdings treten bei Kornnattern in aller Regel keine Probleme auf, wenn mehrere Tiere miteinander vergesellschaftet werden.
Wenn Sie nicht züchten wollen, empfiehlt es sich, mehrere Weibchen zusammen zu halten. Wenn sich mehrere Männchen ein Becken teilen, kann es vor allem im Frühjahr zu Reibereien (Kommentkämpfen) kommen, die jedoch normalerweise für die Tiere folgenlos bleiben.
Wenn Sie sich zu einer bereits vorhandenen Kornnatter eine weitere dazu holen, sollten Sie das neue Tier zunächst für einige Wochen separat halten. Das neu erworbene Tier kann krank sein, ohne für Sie erkennbare Symptome zu zeigen. Durch die Durchführung einer Quarantäne können Sie die Übertragung etwaiger Krankheiten auf Ihren alten Bestand vermeiden.

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2. Terrarium:

Die Größe des Terrariums (ausreichend für 2 adulte Tiere) errechnet sich gemäss Richtlinien laut Gutachten nach der Formel 1x0,5x1 (lxbxh) multiplizert mit der Länge der Schlange - für zwei Tiere mit einer Länge von 120 cm sollte das Terrarium folglich die Maße 120cm x 60cm x 120cm haben.
Junge Kornnattern fühlen sich in kleineren Behältern wohler, als in Großen. Daher empfiehlt es sich, Jungtiere die ersten Monate in Spinnenwürfel zu halten.
Selbstverständlich sollte sein, dass jedes Terrarium mit einem Thermo- sowie einem Hygrometer ausgestattet ist. Außerdem dürfen folgende Gegenstände nicht fehlen: eine Wasserschale, mehrere Verstecke in verschiedenen Temperaturbereichen sowie diverse Kletteräste und Regale.
Für die Beleuchtung der Terrarien sind handelsübliche Leuchtstoffröhren ausreichend, UV-Leuchtröhren werden nicht benötigt, können allerdings die Farben der Tiere schöner hervorbringen. Die Temperatur kann z.B. durch einen Elstein-Strahler geregelt werden. Wir setzen außerdem unter der Bodenplatte eine Heizmatte ein.
Alle Licht- und Wärmequellen müssen durch engmaschige Schutzgitter für die Schlangen unzugänglich gemacht werden. Verbrennungsgefahr!
Als Bodengrund kann alles verwendet werden, das nicht staubt und gut Feuchtigkeit bindet (z.B. Buchenholzspäne). Allerdings sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Schlangen beim Fressen keine Teile des Einstreues verschlucken können. Deshalb wird allgemein die Fütterung außerhalb des Terrariums in Fauna-Boxen empfohlen.
Zur optischen Verschönerung des Terrariums können sowohl Kunst- als auch echte Pflanzen verwendet werden.

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3. Klima:

Die Luftfeuchtigkeit sollte sich zwischen 45 % und 65% bewegen. Allgemein wird empfohlen, die Luftfeuchte während der Häutungsphase zu erhöhen. Dies kann mit Hilfe einer "Wet-Box" umgangen werden. Hierzu nehmen Sie eine Plastikdose mit Deckel. In die Dose oder den Deckel schneiden Sie ein Loch, durch das (auch die vollgefressene) Schlange mühelos hinein und auch wieder hinaus gelangen kann. Das Ganze wird mit feuchtem, nicht schimmelndem Substrat (z.B. Sphagnummoos) zu 2/3 gefüllt. Unsere Tiere halten sich liebend gern in diesen Boxen auf - nicht nur während der Häutungsphase.
Bitte beachten Sie beim Einsatz  einer Wet-Box, dass diese  nicht an der kühlsten  Stelle im Terrarium steht. Durch die entstehende Verdunstungskälte kann es für die Schlange leicht zu kalt werden, was zu diversen Krankheiten (z.B. Lungenentzündung) oder dem Auswürgen von Futter führen kann.
Die Temperaturen sollten sich tagsüber zwischen 24°C und max. 30°C bewegen, wobei ein Temperaturgefälle entstehen sollte. Durch die verschiedenen Temperaturbereiche im Terrarium können sich die Tiere ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend, einen Ruheplatz suchen.
Nachts sollten die Temperaturen um ca. 5°C bis 8°C sinken, jedoch nicht unter 20°C.

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4. Fütterung:

Die Futtermenge und -größe richtet sich nach dem Alter und der Größe der Kornnatter. Als Faustformel für die Größe des Futtertieres gilt: das Futtertier sollte den 1,5fachen Umfang der Kornnatter an ihrer dicksten Stelle nicht überschreiten.
Schlüpflinge werden zunächst etwa alle 5 Tage mit einer nestjungen Babymaus (Pinky) gefüttert. Wenn die Schlangen groß genug sind, um leicht behaarte Babymäuse (Fuzzies) zu fressen, werden diese 1 x wöchentlich angeboten.
Sobald die Kornnattern adulte Mäuse fressen, kann dann auf eine 14tägige Fütterung umgestiegen werden, wobei je nach Futtertiergröße 1-2 Mäuse angeboten werden.
Wichtig ist, dass zwischen dem Abkoten und der nächsten Fütterung einige Tage liegen; Sonst befinden sich die Tiere in ständigem Verdauungsstress.

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5. Häutung:

Dass sich Ihre Schlange in der nächsten Zeit Häuten wird erkennen Sie daran, dass das gesamte Tier eine milchig trübe Färbung annimmt. Am besten erkennbar ist dies an den Augen.
Nach einiger Zeit nimmt das Tier wieder die Normalfärbung an. Jetzt wird es nur noch wenige Tage bis zur Häutung dauern. Die Haut sollte im Idealfall an einem Stück abgestreift werden.
Nach erfolgter Häutung sollten Sie die alte Haut zur Kontrolle aus dem Terrarium entfernen. Wichtig ist, dass die "Brille" (Augen) und die Schwanzspitze komplett gehäutet sind.
Um dem Tier die Häutung zu erleichtern, sollte ab dem Zeitpunkt der Eintrübung der Schlange kein Futter mehr gereicht und die Luftfeuchtigkeit im Terrarium erhöht werden. (siehe auch Punkt 3 - Klima)

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6. Winterruhe:

Eine Winterruhe ist prinzipiell nicht erforderlich, entspricht jedoch den natürlichen Gegebenheiten und regt außerdem die Paarungsbereitschaft im Frühjahr an.
Wir führen die Winterruhe folgendermaßen durch:
Wir reduzieren ab November nach und nach die Beleuchtungsdauer sowie die Temperatur. Dies geschieht über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen, bis wir Tagestemperaturen von 15°C bis max. 18°C und Nachttemperaturen von nicht unter 12°C erreicht haben, die Beleuchtung ist komplett abgeschaltet. Diesen Zustand behalten wir für ca. 6 Wochen bei, danach werden Beleuchtung und Temperatur langsam wieder hoch gefahren. Nach Erreichen des "Normalzustandes" werden die Tiere mit einem relativ kleinen Futtertier gefüttert. Wird die erste Nahrung nach der Winterruhe problemlos verdaut, kann bei der nächsten Fütterung die gewohnte Menge gegeben werden.
Überwintert werden grundsätzlich nur gesunde Tiere; Auch Schlüpflinge werden im Regelfall im ersten Winter von der Überwinterung ausgenommen.
Vor Beginn der Winterruhe muss sichergestellt werden, dass der Darm der Kornnattern vollständig entleert ist. Dies erreichen Sie, indem Sie ca. 3 bis 4 Wochen vor Reduktion der Temperatur die Tiere nicht mehr füttern.
Während der Winterruhe muss den Schlangen immer frisches Wasser zur Verfügung stehen.

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Wichtiger Hinweis:
Die oben aufgeführten Punkte zur Haltung von Pantherophis guttatus  stellen lediglich eine grobe Übersicht dar und beruhen auf eigenen Beobachtungen und Erfahrungen. Deshalb erheben sie keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit.

Copyright © 2005 POS-Snakes.de. Alle Rechte vorbehalten.
Stand: September 2005  

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