Haltung
Kornnattern
(Pantherophis guttatus)
Einige
"Eckdaten" zur Haltung von Kornnattern
Allgemein -
Terrarium -
Klima -
Fütterung -
Häutung -
Winterruhe
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Grundsätzlich
sind alle Schlangen Einzelgänger. Daher wäre die Einzelhaltung
diejenige, die der Natur der Tiere entspricht. Allerdings treten bei
Kornnattern in aller Regel keine Probleme auf, wenn mehrere Tiere
miteinander vergesellschaftet werden. |
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Wenn
Sie nicht züchten wollen, empfiehlt es sich, mehrere Weibchen
zusammen zu halten. Wenn sich mehrere Männchen ein Becken teilen,
kann es vor allem im Frühjahr zu Reibereien (Kommentkämpfen) kommen,
die jedoch normalerweise für die Tiere folgenlos bleiben. |
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Wenn
Sie sich zu einer bereits vorhandenen Kornnatter eine weitere dazu
holen, sollten Sie das neue Tier zunächst für einige Wochen separat
halten. Das neu erworbene Tier kann krank sein, ohne für Sie
erkennbare Symptome zu zeigen. Durch die Durchführung einer Quarantäne
können Sie die Übertragung etwaiger Krankheiten auf Ihren alten
Bestand vermeiden. |
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Die
Größe des Terrariums (ausreichend für 2 adulte Tiere) errechnet
sich gemäss Richtlinien laut Gutachten nach der Formel 1x0,5x1 (lxbxh)
multiplizert mit der Länge der Schlange - für zwei Tiere mit einer Länge
von 120 cm sollte das Terrarium folglich die Maße 120cm x 60cm x
120cm haben. |
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Junge
Kornnattern fühlen sich in kleineren Behältern wohler, als in Großen.
Daher empfiehlt es sich, Jungtiere die ersten Monate in Spinnenwürfel
zu halten. |
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Selbstverständlich
sollte sein, dass jedes Terrarium mit einem Thermo- sowie einem
Hygrometer ausgestattet ist. Außerdem dürfen folgende Gegenstände
nicht fehlen: eine Wasserschale, mehrere Verstecke in verschiedenen
Temperaturbereichen sowie diverse Kletteräste und Regale. |
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Für
die Beleuchtung der Terrarien sind handelsübliche Leuchtstoffröhren
ausreichend, UV-Leuchtröhren werden nicht benötigt, können
allerdings die Farben der Tiere schöner hervorbringen. Die Temperatur
kann z.B. durch einen Elstein-Strahler geregelt werden. Wir setzen außerdem
unter der Bodenplatte eine Heizmatte ein. |
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Alle
Licht- und Wärmequellen müssen durch engmaschige Schutzgitter für
die Schlangen unzugänglich gemacht werden. Verbrennungsgefahr! |
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Als
Bodengrund kann alles verwendet werden, das nicht staubt und gut
Feuchtigkeit bindet (z.B. Buchenholzspäne). Allerdings sollte
unbedingt darauf geachtet werden, dass die Schlangen beim Fressen
keine Teile des Einstreues verschlucken können. Deshalb wird
allgemein die Fütterung außerhalb des Terrariums in Fauna-Boxen
empfohlen. |
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Zur
optischen Verschönerung des Terrariums können sowohl Kunst- als auch
echte Pflanzen verwendet werden. |
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Die
Luftfeuchtigkeit sollte sich zwischen 45 % und 65% bewegen. Allgemein
wird empfohlen, die Luftfeuchte während der Häutungsphase zu erhöhen.
Dies kann mit Hilfe einer "Wet-Box" umgangen werden. Hierzu
nehmen Sie eine Plastikdose mit Deckel. In die Dose oder den Deckel
schneiden Sie ein Loch, durch das (auch die vollgefressene) Schlange mühelos
hinein und auch wieder hinaus gelangen kann. Das Ganze wird mit
feuchtem, nicht schimmelndem Substrat (z.B. Sphagnummoos) zu 2/3 gefüllt.
Unsere Tiere halten sich liebend gern in diesen Boxen auf - nicht nur
während der Häutungsphase.
Bitte beachten Sie beim Einsatz einer Wet-Box, dass diese
nicht an der kühlsten Stelle im Terrarium steht.
Durch die entstehende Verdunstungskälte kann es für die Schlange
leicht zu kalt werden, was zu diversen Krankheiten (z.B. Lungenentzündung)
oder dem Auswürgen von Futter führen kann. |
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Die
Temperaturen sollten sich tagsüber zwischen 24°C und max. 30°C
bewegen, wobei ein Temperaturgefälle entstehen sollte. Durch die
verschiedenen Temperaturbereiche im Terrarium können sich die Tiere
ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend, einen Ruheplatz
suchen.
Nachts sollten die Temperaturen um ca. 5°C bis 8°C sinken, jedoch
nicht unter 20°C. |
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Die
Futtermenge und -größe richtet sich nach dem Alter und der Größe
der Kornnatter. Als Faustformel für die Größe des Futtertieres
gilt: das Futtertier sollte den 1,5fachen Umfang der Kornnatter an
ihrer dicksten Stelle nicht überschreiten. |
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Schlüpflinge
werden zunächst etwa alle 5 Tage mit einer nestjungen Babymaus (Pinky)
gefüttert. Wenn die Schlangen groß genug sind, um leicht behaarte
Babymäuse (Fuzzies) zu fressen, werden diese 1 x wöchentlich
angeboten. |
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Sobald
die Kornnattern adulte Mäuse fressen, kann dann auf eine 14tägige Fütterung
umgestiegen werden, wobei je nach Futtertiergröße 1-2 Mäuse
angeboten werden. |
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Wichtig
ist, dass zwischen dem Abkoten und der nächsten Fütterung einige
Tage liegen; Sonst befinden sich die Tiere in ständigem
Verdauungsstress. |
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Dass
sich Ihre Schlange in der nächsten Zeit Häuten wird erkennen Sie
daran, dass das gesamte Tier eine milchig trübe Färbung annimmt. Am
besten erkennbar ist dies an den Augen. |
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Nach
einiger Zeit nimmt das Tier wieder die Normalfärbung an. Jetzt wird
es nur noch wenige Tage bis zur Häutung dauern. Die Haut sollte im
Idealfall an einem Stück abgestreift werden. |
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Nach
erfolgter Häutung sollten Sie die alte Haut zur Kontrolle aus dem
Terrarium entfernen. Wichtig ist, dass die "Brille" (Augen)
und die Schwanzspitze komplett gehäutet sind. |
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Um
dem Tier die Häutung zu erleichtern, sollte ab dem Zeitpunkt der
Eintrübung der Schlange kein Futter mehr gereicht und die
Luftfeuchtigkeit im Terrarium erhöht werden. (siehe auch Punkt 3 -
Klima) |
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Eine
Winterruhe ist prinzipiell nicht erforderlich, entspricht jedoch den
natürlichen Gegebenheiten und regt außerdem die Paarungsbereitschaft
im Frühjahr an.
Wir führen die Winterruhe folgendermaßen durch:
Wir reduzieren ab November nach und nach die Beleuchtungsdauer sowie
die Temperatur. Dies geschieht über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen,
bis wir Tagestemperaturen von 15°C bis max. 18°C und
Nachttemperaturen von nicht unter 12°C erreicht haben, die
Beleuchtung ist komplett abgeschaltet. Diesen Zustand behalten wir für
ca. 6 Wochen bei, danach werden Beleuchtung und Temperatur langsam
wieder hoch gefahren. Nach Erreichen des "Normalzustandes"
werden die Tiere mit einem relativ kleinen Futtertier gefüttert. Wird
die erste Nahrung nach der Winterruhe problemlos verdaut, kann bei der
nächsten Fütterung die gewohnte Menge gegeben werden. |
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Überwintert
werden grundsätzlich nur gesunde Tiere; Auch Schlüpflinge werden im
Regelfall im ersten Winter von der Überwinterung ausgenommen. |
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Vor
Beginn der Winterruhe muss sichergestellt werden, dass der Darm der
Kornnattern vollständig entleert ist. Dies erreichen Sie, indem Sie
ca. 3 bis 4 Wochen vor Reduktion der Temperatur die Tiere nicht mehr füttern. |
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Während
der Winterruhe muss den Schlangen immer frisches Wasser zur Verfügung
stehen. |
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Wichtiger
Hinweis:
Die oben aufgeführten
Punkte zur Haltung von Pantherophis guttatus stellen lediglich eine
grobe Übersicht dar und beruhen auf eigenen Beobachtungen und Erfahrungen.
Deshalb erheben sie keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit.
Copyright © 2005
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Stand: September 2005
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